Alles
begann wie ein Märchen...
Im
Jahre 1994 reisten wir als Pauschaltouristen in die Dominikanische
Republik um Urlaub zu machen. Ich hatte auch die Panflöte mitgenommen
und spielte am Strand und auf der Strasse. Die Leute kannten dieses
Instrument nicht und waren neugierig und fasziniert. Den grössten
Beifall erntete ich mit dem Lied "la Cucaraca". Das wohl
jeder kennt. so hatten wir keine Kontaktschwierigkeiten. Vor allem
Kinder suchten unsere Gesellschaft und wollten der Panflöte
ein paar Töne entlocken. Und mit Locken ging auch alles weiter.
2 bis 3 Tage später sonnten wir uns am Strand von Sosúsa
als Sandro mich auf ein Mädchen aufmerksam machte. "Sieh
mal da, da ist Conny in Schwarz! Sie hatte Ihre Haare gleich frisiert
wie ich, das musste ein Fan von mir sein. Sie duckte sich da so
rum und war sich nicht schlüssig, ob sie bis zu unseren Liegestühlen
kommen wollte. Ich winkte sie zu uns her. Und sie setzte sich neben
mich auf den Liegestuhl und forderte mit ernster trotziger Mine
Cinco Pesos para mama. Wir fragten sie nach dem Namen und wo sie
wohne. Auf Spanisch erzählte sie von sich und zu Hause, wobei
wir nicht alles verstanden. Das sie aber die Haare so schön
frisiert hatte, entschlossen wir, das sie die cinco Pesos verdient
hätte. Es blieb nicht dabei. Von diesem Tag begleitete Juliana
unseren Urlaub. Sie führte uns zu Ihr nach Hause und wir bekamen
Einblick in Ihr Leben. Am folgenden Tag brachte sie Alejsandrina
mit, ihre Cousine. Das Wort "ambre" war eines der ersten
spanischen Wörtern, die wir lernten, was so viel bedeutet wie
Hunger. Eigentlich planten wir gar kein Projekt und wollten nur
Urlaub machen. Damals wussten wir noch nicht, dass dieser "Augenblick"
unser Leben verändern würde. Es entwickelte sich eine
Freundschaft, die manche Feuertaufen bestehen musste und es werden
nicht die letzten sein. Wir reisten zurück. Der Abschied war
schlimm.Wir reisten später wieder dahin, wieder und immer wieder.
Alejsandrina hatte den Wunsch eine Schule zu besuchen. Der Entschluss
war gereift etwas zu unternehmen. Wir haben die Kinder ins Herz
geschlossen. Es dauerte noch weiteres Jahr, bis wir in Sabine Merles
eine Vertrauenswürdige Helferin fanden, der wir das finanzielle
anvertrauen konnten. Sabine suchte eine geeignete Schule für
die Kinder.
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Erste Kontakte |
Cinco Pesos para mama |
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Ich
wollte sie mal lächeln sehen
in
Ihrem Blick lag so was schweres
da
hab ich in Ihr Herz gesehen,
da
hat sie's mir gegeben
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